MFI (Market Fascillation Index)

Der MFI ist eigentlich ein älterer Indikator, schon vor Bill Williams war er bekannt. Man hielt ihn jedoch für unnütz, da man ihn früher hauptsächlich auf Tages-Charts berechnete und hier so starke Niveausveränderungen auftreten, daß seine Berechnung sinnlos ist. Jedoch ist er auf Intraday-Charts, also für das Daytraden, ganz nützlich, man berechnet ihn hier neu für jeden Bar und zwar teilt man die Größe des Bars durch das Tick-Volumen.

Mit der Zeit merkt man auch automatisch, ohne zu berechnen, ob der MSI größer oder kleiner wird, wenn man Erfahrung hat. Der Indikator ist dann geeignet, recht frühzeitig Signale zu geben, wenn ein neuer Trend beginnt. Bill Williams nahm jetzt darüberhinaus einen Vergleich vor zwischen Tick-Volumen und MFI, wobei das erste Zeichen das Volumen betrifft und das zweite den MFI, er erhält so vier Marktzustände.

Grün (++)
Bei Grün sollte man immer schon an Board, also schon positioniert sein, denn dieser Zustand dauert meist nicht sehr lange. Er kennzeichnet eben die stärksten Bewegungen.

Fade (- -)
Je länger dieser Zustand anhält, desto wahrscheinlicher wird es, daß eine größere Bewegung startet. Dies entspricht einem Abnehmen der Volatilität entsprechend einer Verengung bei den Bollinger-Bändern. Diese Bewegungen sind meist relativ groß. Allerdings findet man gelegentlich diesen Zustand auch bei einer Gipfelbildung und zwar meist dann bei Welle 1 im Elliot-Muster. Ist die folgende Korrektur beendet, beginnt dann allerdings die starke Welle 3, insofern sollte man den Markt genau beobachten.

Fake (- +)
Auch hier können gelegentlich größere Bewegungen beginnen. Häufiger ist dies aber das Zeichen für einen trendlosen Markt, in dem die Profis die Stops jagen können. Leider lassen sich diese beiden Zustände nicht unterscheiden. Am ehesten gelingt die Unterscheidung noch durch die Zeit, handelt es sich nur um ein kurzes Durchatmen des Marktes vor einer größeren Bewegung, so dauert dieser Zustand nicht sehr lange. Hält er dagegen an, handelt es sich eher um einen trendlosen Markt, der hin und her pendeln wird.

Squad (+ -)
Der Squad ist das wichtigste Signal, da die meisten Bewegungen in diesem Zustand enden. Man findet ihn auch häufig, wenn ein Fibonacci-Retracement hält, eine Gann-Linie oder eine Murrey-Linie erfolgreich Widerstand oder Unterstützung leistet. Allerdings findet man diesen Marktzustand gelegentlich auch in der Mitte von Welle 3 des Elliot-Musters und die Welle 1 bildet ihren Top meist nicht mit dem Squad, sondern mit dem Fade-Zustand.

Grundsätzlich gilt, daß der Squad immer einen Kriegszustand bezeichnet zwischen Bullen und Bären, auf diesen folgt dann eine augenblickliche Entscheidung. Es ist zu beachten, daß der Sqad gelegentlich auch auftreten kann, ohne daß dann eine Wende eintritt, meist dann an Widerstandspunkten, wie Fibonacci-Linien, der Markt macht dann eine kurze Pause und geht weiter. Es ist relativ schwierig, beide Zustände zu unterscheiden. Man kann den Squad auch zum Eingehen von Trades benutzen, aber nur, wenn andere Hinweise stark dafür sprechen.

Für sich allein genommen zeigt er eben nur den Beginn eines Widerstandes gegen den Trend, ohne daß sich sagen läßt, was daraus folgen wird. Wie alle Volumen-Indikatoren funktioniert der MFI besser bei großen Volumen, man muß daher einen Zeitrahmen höher gehen, wenn nicht mindestens pro Bar ein Tick-Volumen von 20 auftritt. Bill Williams interpretiert diese Variante des MFI zusammen mit anderen Merkmalen seines Marktbeobachtungssystems.