Die Stärke des MACD (Moving Average Convergence/Divergence) liegt darin, daß er schon vor dem Durchbruch einer Widerstandslinie oder eines MAs meist richtige Signale gibt. Dies trifft allerdings nur für Trendphasen zu, hier sind auch die Crossovers meist korrekt. Die Crossovers mit der Trigger-Linie sollte man nur als Warnsignale verstehen. Man prüft dann, ob ein Indikator, zum Beispiel ein Oszillator, eines längeren Zeitrahmens, kurz vor einem Signal steht.
Häufig kommen die Crossovers auch relativ spät, bei einiger Übung kann man aber auch schon eine Ermüdung des Trends feststellen, wenn die Abstände zwischen den beiden Linien sich stark erweitert haben. Insofern ist der MACD ein Trendindikator, wenngleich er im Verhalten einem Oszillator ähnelt. Außerdem zeigt ein großer Abstand von der Mittellinie eine hohe Trendintensität an. Wichtig beim MACD ist auch das MACD-Histogramm, denn in dieser Darstellungsform des MACD läßt sich eine Reihe von Dingen besser erkennen, zum Beispiel Divergenzen.
Divergenzen
Die Divergenzsignale sind gut, besonders, wenn man sie im Histogramm betrachtet. Allerdings sind Mehrfach-Divergenzen häufig. Sie treten immer auf, wenn der Trend stark ist. Wichtig bei Divergenzen ist es, daß, anders als bei den meisten anderen Indikatoren, Divergenzen umso wichtiger werden, je näher sie an der Mittellinie liegen.
Trendlinien und Formationen
Trendlinienbrüche sind ziemlich wichtig, ebenso Formationen, wenngleich eher selten.
Kuß
Der Kuß ist die vielleicht wichtigste Anwendungsmöglichkeit für den MACD, da seine Signale bei ihm sehr frühzeitig auftreten und außergewöhnlich sicher sind. Es handelt sich um ein Trendfortsetzungssignal.
MACD-Warnung
Es hat sich gezeigt, daß der MACD ein bestimmtes Warnsignal gibt vor größeren Wenden, genauer gesagt vor den Wenden im Indikator. Bei manchen Wenden ist dies allerdings nur angedeutet, bei vielen Wenden aber deutlich ausgeprägt, es besteht darin, daß die MACD-Linie, nachdem sie sich ziemlich weit von der Trigger-Linie entfernt hat, sich auf diese zubewegt, dann aber wieder in die alte Trendrichtung geht, kurz bevor sie diese erreicht hat, meist kommt es bei der nächsten Annäherung dann zur Wende.
Das Signal ist sehr günstig, vor allem für Profitmitnahmen. Will man es als Eintrittssignal verwenden, so ist zu beachten, daß der Zeithorizont ziemlich groß ist, in dem die Wende eintreten kann. Man muß es daher mit anderen Indikatoren verbinden, zum Beispiel mit den modernen Indikatoren. Ab etwa 60 Minuten kann man die üblichen Einstellungen benutzen, bei kürzeren Charts sind etwa 8-13-8 geeignet. Man benutzt den MACD dann immer in Zusammenhang mit wichtigen Widerstands- und Unterstützungslinien, zum Beispiel auch Fibonacci-Niveaus oder Murrey-Linien.
Je steiler der Winkel des Indikators, zum Beispiel im Histogramm, desto wahrscheinlicher wird dann ein Break. Der MACD ist einer der besten traditionellen Indikatoren. Er läßt sich günstig mit anderen kombinieren, zum Beispiel mit Stochastik und ADX, da der MACD bei Trends funktioniert, die Stochastik in Seitwärtsbewegungen und der ADX zwischen beiden Phasen differenziert. Auch für die Zeitrahmenanalyse ist er gut geeignet. Im Grunde ist der MACD eine Variante des Kairi.
Dabei ist der MACD besser für längerfristiges Traden und Trendfolgetraden geeignet. Der Kairi gibt die besseren Signale im kurzfristigen Bereich, da er wesentlich sensitiver ist und verhält sich eher als Oszillator mit guten Signalen im Extrembereich. In einem starken Trend bewegt er sich meist nur bis zur Mittellinie zurück.